Inhalt:
Etwas unheimliches bricht aus dem Wald
hervor und greift Ashitakas Dorf an. Es ist ein
riesiges Tier über und über bedeckt mit etwas
wurmartigen. Ashikata ist der einzige der sich
dem Ungeheuer in den Weg stellt, doch bevor es
ihm gelingt das Wesen, welches sich dann als
wütender Rieseneber entpuppt, zur Strecke zu
bringen, wird er verletzt, und damit ist der
Fluch der auf dem Tier lag auf ihn übergegangen,
außerdem ist damit sein Leben besiegelt worden,
denn auch das Gift das den Eber in ein Ungeheuer
verwandelt hat ist in seinen Körper gelangt. So
macht er sich, nach einer Sitzung mit der
Dorfschamanin, auf in Richtung Westen um
herauszufinden was das Ganze ausgelöst hat.
Fazit:
Gerade komme ich zurück aus
dem Kino, wo ich mir das Privileg gegönnt habe
im Rahmen des 12. FantasyFilmfests den Film
anzusehen dessen Titel schon so lange durch die
Szene geistert und in Japan es geschaft hat
Spielbergs ET auf den zweiten Platz der
erfolgreichsten Filme zu verweisen.
Obwohl der Film bereits um 13 Uhr angefangen hat
war das Kino bis zu letzten Platz und darüber
hinaus ausverkauft. Zugegeben, die Uhrzeit sollte
dabei für den wahren Kenner keine Rolle spielen,
es ist meiner Meinung nach einfach nur bezeichnend
das ein solcher Film, eben Zeichentrick, bereits
so früh im Kino gebracht wird und nicht zu einer
normalen "ins Kino geh Zeit".
Was solls, nach wie vor muß sich der
Zeichentrick hier erst noch als Filmform
nicht nur für Kinder durchsetzen. Zu
Beginn der Vorführung wurde dem Publikum dann
noch die erfreuliche Hiobsbotschaft mitgeteilt,
das dieser Film wahrscheinlich nicht vor Sommer
1999 den Weg in die deutschen Kinos finden wird,
Walt Disney sei Dank (immerhin wird der Film
durch Buena Vista vertrieben). Aber ins Kino
kommen soll er, fragt sich bloß was der Verleih
aus diesem Film machen wird, mir schwahnt böses,
denn auch in diesem Film geht es nicht gerade
zimperlich zu.
Erzählt wird eine Geschichte im Japan des 15.
Jahrhunderts, vom Kampf zwischen Zivilisation (in
Form einer Eisenhütte) und Natur (in der Gestalt
des Waldes), zwischen Mensch und Tier, und der
Held dieser Geschichte steht mehr als einmal
zwischen beiden Fronten und versucht zu
vermitteln, versucht diese beiden Gegensätze
miteinander zu versöhnen.
Die Zeichnungen die dieser Film zu bieten hat
sind atemberaubend, es wird eine nahezu
unbeschreibliche Welt geschaffen mit Charakteren
die wunderbar herausgearbeitet und umgesetzt
wurden. Dazu kommt die phantastische Musik von
Joe Hisaishi, die dem ganzen einen unvergessliche
atmosphärische Tiefe verleiht, filmmusikmäßig
bei weitem das beste was mir seit langen im Kino
in die Ohren gekommen ist, große
Hollywoodproduktionen könnten sich davon
jedenfalls eine gehörige Scheibe abschneiden.
Vom Inhalt her ist der Film für Kinder wohl eher
schwer verständlich, von den Bildern her
wahrscheinlich um einiges zu gewalttätig, so,
daß eine FSK-Freigabe hier bei einer
ungeschnittenen Version wahrscheinlich weit über
der für Disney-Produktionen üblichen Null Jahren
liegen dürfte, ein Grund mehr die Schere im Kopf
des Verleihs zu fürchen wenn dieser Film dann
seinen Weg in die deutschen Kinos findet.
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Nachtrag: (März 1999)
ein netter Mensch schickte mir vor kurzem eine kleine mail zu diesem Punkt hier, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Und bezüglich deiner Befürchtungen bzgl. Prinzessin Mononoke: Buena Vista wird keine Sekunde des Filmes schneiden, weil sie es nämlich gar nicht dürfen (Ghibli muß ihnen buchstäblich ALLES genehmigen und Kürzungen wurden bereits verweigert). Was die Kinopremiere jedoch etwas verzögert sind die üblichen Kleinigkeiten:Zunächst wußte man gar nicht, was man mit dem Film machte, bis man sich entschloß ihn groß herauszubringen (Miramax investiert 2,5 Mio US-$ für den englischen Dub!). Dann mußte mit Neil Gaiman ein geeigneter Mann für das ausfeillen der Rohübersetzung gefunden werden und anschließend wurde mit Ghibli über jedes Komma gefeilscht.
Nachtrag 2: (Dezember 2000)
Jedem halbwegs Animeinteressierten ist Monoke Hime in der Zwischenzeit sicher ein Begriff. Mittlerweile sind über zwei Jahre ins Land gegangen das ich dieses Review geschrieben habe, und die Querelen um diesen Film könnten bereits ganze Bücher füllen. Das fing damit an das der Start von Buena Vista mit immer unglaubwürdigeren Ausreden verschoben wurde (mit 99%iger Wahrscheinlichkeit nur um den Produkt(ion)en aus eigenem Haus keine Konkurenz zu liefern) bis der Film im Sommer 2000 in den USA, wenn auch gut versteckt, in die Kinos kam. Der nächste Aufreger war dann die Ankündigung das die für Oktoner geplante US-DVD Veröffentlichung keine japansche Tonspur enthalten sollte, was zu massiven Proteststürmen führte aufgrund dessen die Release auf Ende Dezember verschoben wurde jetzt mit japanischen Sound.
Soviel zur Geschichte in Amerika, die Geschichte in Deutschland ist allerdings nicht minder spannend. Angefangen von den Äußerungen die vom Buena Vista Deutschland Chef gekommen sind ("Bei Mononoke Hime handelt es sich nicht um einen Anime da Sex und Gewalt hier nicht im Vordergrung stehen"), natürlich der gleichen Verzögerugstaktik wie in den USA bei einem Kinostart. Nichtsdestotrotz hat man dem Film dann doch eine deutsche Syncronisation spendiert die auf der EXPO 2000 in Hannover ihre Premiere erlebte. Zu allgemeinen Unverständnis führte dann auch schon die nächste Aussage, daß Prinzessin Monoke in Deutschland nicht ins Kino kommen werde trotz einer (anscheinend guten) deutschen Sprachfassung. Doch auch hier regte sich schnell der Widerstand der Fans so dass Buena Vista schon bald diese Aussage zurückzog und mitteilte das man momentan einen Termin suche um Monoke Hime auch in deutsche Kinos zu bringen. Nach meinen letzen Informationen soll es im Aprill 2001 dann endlich soweit sein.
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